Die englische Stadt Bristol hat für die Heimtierwerdung von Ratten eine
entscheidende Rolle gespielt.1822 sollen dort erstmals albinotische Wanderratten
eingefangen und als Liebhabertiere gehalten worden sein.Gezielt weitergezüchtet
,fanden Nachfahren dieser Tiere in den folgenden Jahrzehnten ihren Weg in
wissenschaftliche Laboratorien und schließlich auch in unsere Wohnzimmer
Laborratten der ersten Jahre waren die allseits bekannten rotäugigen Albinos
.Erst später entstanden durch gezielte Kreuzungszüchtungen die zahlreichen zu
Forschungszwecken eingesetzten Inzuchtstämme,wie etwa die (albinotischen)
Sprague-Darley-und Wistar-sowie die Long-Evans-Ratten mit ihrer sehr
Charakteristischen,zunächst nur in der Farbe schwarz auftretenden
Fellzeichnung(Haubenratten).
Aus diesen verschiedenen "Laborratten-Linien" stammen auch die Ahnen
unserer Heimtierratten.Bei deren Züchtung wird-anders als bei den reinen
Laborratten-insbesondere auf große genetische Vielfalt geachtet,außerdem
auf Gesundheit,Erkrankungsresistenz,Langlebigkeit,Friedfertigkeit,
Zutraulischkeit und eine interessante Fellfärbung.Gerade die vielfältigen
Farbausprägungen brachten diesen Zuchttieren den Namen "Farbratten" ein.

Sehen mit den Barthaaren.
Ratten zumindest können das.Wenn sie auf ihrem Weg bei völliger Dunkelheit
oder in ihren Bauten mit den Tasthaaren Kontakt zu irgendeinem Objekt bekommen,
wissen sie in Bruchteilen von Sekunden,ob und wie schnell dieser Gegenstand sich
bewegt,welche Temperatur er hat,können sogar seine Größe abschätzen und so
entscheiden,ob es sich lohnt zu stoppen,weil das Objekt ihren Hunger stillen könnte,
ob es um Artgenossen oder Nahrungskonkurrenten handelt,den es gilt zu vertreiben,oder
ob doch besser Flucht angesagt ist.All das registrieren die Nervenzellen,die an den Wurzeln
der Tasthaare sitzen,leiten es ans Gehirn,wo sämtliche Informationen mit gemachten Erfahrungen
abgeglichen werden und blitzschnelle Entscheidung erfolgt.wissenschaftler des weizmann
Institute of Science in Israel haben das jetzt erstmals bewiesen.Ob auch die Sinneshaare
anderer nachtaktiver Tiere wie Igel,Katzen,Hamster oder Marder so perfekt funktionieren,
wurde noch nicht erforscht.


Ratten können Lachen
Was alle Rattenliebhaber eigentlich schon immer wußten,
haben wir jetzt endlich schwarz auf weiß! Wie nämlich die
BBC England kürzlich meldete, wurde jetzt erstmals auch
wissenschaftlich bestätigt: Ratten können lachen! Im Anschluß
könnt Ihr hier eine Übersetzung des Artikels lesen.
Wissenschaftler erklärten, daß kichernde, kitzlige Ratten
ihnen den ersten wirklich glaubhaften Beweis dafür geliefert
hätten, dass auch andere, nicht mit Menschen verwandte
Lebewesen lachen können!
Seit Jahren wissen Biologen bereits, dass z.B. Schimpansen
und auch einige andere Affen zu einer Art von keuchenden,
mit menschlichem Lachen vergleichbaren Geräuschen fähig
sind. Bisher gab es jedoch noch so gut wie keine Beweise dafür,
dass auch andere Tiere fähig seien, zu lachen.
Jetzt allerdings behaupten zwei amerikanische Wissenschaftler
entdeckt zu haben, dass auch Ratten definitiv "lachen" wenn sie
gekitzelt werden.

Unhörbar für menschliche Ohren
Ratten-Gelächter ist jedoch nicht identisch mit menschlichem
Lachen. Es besteht aus hochfrequenten, trillernden oder
zwitschernden Pfeiftönen, die jenseits des menschlichen Hörvermögens
liegen. Diese Geräusche wurden zwar schon früher entdeckt,
bisher wurden sie allerdings als ein Zeichen von Bedrängnis,
Aggression oder sexueller Erregung fehlgedeutet.
Jaak Panksepp und Jeffrey Burgdorf von der Bowling Green
State University in Ohio entdeckten jetzt, dass junge Ratten
diese zwitschernden Pfeiftöne lautstark während ihrer spielerischen
Ringkämpfe von sich geben. Sie "trillerten" außerdem auch mehr
als ihre älteren Verwandten, wenn sie gekitzelt wurden. Gemäß
der Aussage der Wissenschaftler paßt dies gut zu der Erfahrung,
dass ja beispielsweise auch Kinder mehr als Erwachsene lachen
würden, wenn man sie kitzelt.

"Kitzel-Experimente"
Die Herren Panksepp und Burgdorf sind unter anderem
deshalb überzeugt davon, mit ihren Experimente nachgewiesen
zu haben, dass frühe Formen des Lachens sich bereits lange vor
Erscheinen der ersten Primaten entwickelt hätten.
Sie vermuten, dass sowohl Ratten als auch Primaten ihr Lachen
einsetzen würden, um besser spielerische von aggressiven
Verhaltensweisen unterscheiden zu können.
Herr Panksepp erklärte gegenüber dem Magazin
"New Scientist": "Wir wären überrascht, wenn Ratten auch
Sinn für Humor hätten, aber sie haben eindeutig einen Sinn
für Vergnügen."
Robert Provine, Experte für Erforschung des Lachens
(sowas gibt es wirklich! Anmerkung von mir) an der
University of Maryland in Baltimore, vermutet, dass viele
sozial lebende Säugetiere vermutlich zu Geräuschen fähig
sind, die mit Lachen vergleichbar seien. Gegenüber dem
Magazin "New Scientist" erklärte er allerdings, es würde
schon viel Vorstellungskraft erfordern, um diese Geräusche
auch als Lachen erkennen zu können.
Ob sich Ratten auch gegenseitig Witze erzählen, konnte
derzeit jedoch leider noch nicht geklärt werden.

Ablecken bzw. Beknabbern des menschlichen Fingers
Ratten sind sehr soziale Tiere die sich gegenseitig putzen
usw. Das Ablecken bzw. Beknabbern des menschlichen Fingers
kann daher diesem Putzen gleichgesetzt werden und ist als
Vertrauensbeweis zu werten. Die Ratten zeigen damit gleichzeitig
an, dass sie diesen Menschen in ihr Rattenrudel aufgenommen
haben und ihn gleichsam als eine Art von zu groß geratener,
haarloser Ratte betrachten.

"Knuspernde" Geräusche mit den Zähnen
Manchmal kann man eine Ratten dabei beobachten wie sie
ruhig dasitzt, die Zähne gegeneinander bewegt und dadurch
eine Art von knusperndem Geräusch erzeugt. Diese
Verhaltensweise ist nur schwer zu deuten und erfordert
Beobachtungsgabe und Kenntnis der anderen Verhaltensweisen
seiner Tiere, da es viele verschiedene Bedeutungen haben kann.
Je nach Anlaß kann es nämlich entweder bedeuten, dass die Ratte
sich sehr wohlfühlt, dass sie sich nicht wohlfühlt (besonders dann,
wenn sie gleichzeitig das Fell sträubt), oder dass sie ganz einfach
nur ihre Zähne (die ja ständig nachwachsen) abschleifen möchte.
Wenn man sich allerdings intensiv mit seinen Tieren beschäftigt
wird man bald herausgefunden haben, was die Ratte in der jeweiligen
Situation damit zum Ausdruck bringen will.

Sträuben der Haare (auch "Borsteln" genannt)
Wenn eine Ratte ganz still in ihrem Käfig sitzt, das Fell aufplustert
und irgendwie zerzaust aussieht, ist dies beinahe immer ein Zeichen
dafür, dass sie sich nicht wohlfühlt. Falls sie also ein solches Verhalten
zeigt, sollte man diese Ratte intensiv beobachten. Hat sie sich nämlich
ohne erkennbaren Grund auch sonst in ihrem Verhalten verändert, ist
sie vermutlich krank und man sollte eventuell sogar in Erwägung ziehen,
sich mit dieser Ratte zum Tierarzt zu begeben falls sich ihr Verhalten
nicht bald normalisiert und man keine anderen Gründe für das anomale
Verhalten hat finden können!

Rattenkönige
Ein" Rattenkönig" ist ein selten auftretentes
Phänomen unter Hausratten. Dabei verknoten
sich eine ganze Anzahl von Tieren offenbar an
den Schwänzen und verkleben durch Blut,
Schmutz und Exkremente zusätzlich an Beinen
und Flanken. In der Folge verwachsen die Tiere
untrennbar an den Schwänzen, die vielfach
gebrochen sind. Die Ursache liegt wahrscheinlich
in zu engen Bauten, in denen die Jungtiere zu
eng beieinander liegen und so die Verklebung
und gegenseitige Verletzung stattfinden konnte.
Rattenkönige scheinen eine ganze Zeit lang
lebensfähig zu sein, da die so verwachsenen
Individuen wohl von Artgenossen gefüttert werden.

Die Schneidezähne einer Ratte wachsen durchschnittlich 13cm pro Jahr.

Es gibt 2 bedeutende Spezies von Wildratten in Europa: Rattus rattus
(Hausratte) und Rattus norwegicus, die größere braune Ratte (Wanderratte),
die wohl Stammmutter der Hausratte ist. Braune Ratten leben häufiger
über der Erde, werden daher auch >>Dachratten<< genannt.

>>Swarth´s rice rat<< ist wahrscheinlich das seltenste Nagetier
der Welt. Vier lebende Ratten dieser Art wurden 1906 auf den
Galapagos Inseln, an der Küste Südamerikas, entdeckt und danach
bis 1966 nicht wiedergesehen, als man den Schädel eines kurzem
verstorbenen Tieres fand.

Ratten sind sehr empfänglich für Süßes. Dies kann man sich gut
zunutze machen, wenn eine kranke Ratte nicht fressen will.
Gezuckerte Cerealien gehören zu den besten Methoden,
iner Ratte die das Futter verweigert, Energie zukommen zu lassen.

Von Ratten glaubt man, daß sie die lebenden Vertreter der
Hindu Gottheit Karniji sind. Im Indischen Deshok ist ihnen
ogar ein Tempel gewidmet. Seine marmoren Wände haben
Mäuselöcher im Tom-und-Jerry-Stil für die Nager und jegliches
Raubzeug wird strikt ferngehalten. Es leben mehr als
10.000 braune Ratten im Tempel, die mit den Betenden ihr
Futter teilen. Sie haben vor Menschen überhaupt keine Angst,
fressen sogar vom selben Teller. Die Bewohner von Deshnok
glauben fest daran, dass, wenn sie sterben wiedergeboren werden.

Ratten werden etwa ab der 4.Lebenswoche Geschlechtsreif.

Ratten können bis zu 500 Nachkommen bekommen. Sie haben
einen starken Familiensinn. Weibliche Ratten "adoptieren"
fast jedes Jungtier: junge Mäuse, Kaninchen, Katzen und
ogar manchmal Küken. In der Gemeinschaft fühlen sie sich am wohlsten.

Ratten im Wandel der Zeit
Der früheste archäologische Nachweis von "Rattenartigen"
stammt aus China und ist rund 700 000 Jahre alt.
Immer schon galten Ratten als Nahrungskonkurrenten des
Menschen,erst später hat man sie auch als Krankheitsüberträger verfolgt.
Um 1800 wurden in Frankreich und England Wanderratten zu "sportlichen"
Zwecken gefangen:Man ließ sie von Terriern totbeißen.
Mitte des 19.Jahrhunderts wurden in Mitteleuropa erste Züchtungsversuche
mit Wanderratten durchgeführt.
Zu diesem Zeitpunkt wurden Ratten anderorts noch mit Genuß verzehrt.
Zahllose Mythen und Sagen vergangener Jahrhunderte ranken sich um die
kleinen Nager.Eine davon ist die des Rattenfänger von Hameln.
In Indien glauben Menschen auch heutzutage noch vielerorts an die
Wiedergeburt als Ratte.
In Asien schreibt man getrockneten und zu Pulver zermahlenen Rattenpräparaten
heute wie eh und je starke Heilkräfte zu.
Ihre Hochsaison als Schockertiere auf der Schulter von Punkern haben Ratten
glücklicherweise hinter sich.
Als Publikumslieblinge wie der Marionetten-Ratterich Monti Spinneratz aus
der Augsburger Puppenkiste,haben sie schon die Kinoleinwand erobert.
Auch in Kinderbüchern erscheinen hilfsbereite Wichte und klevere Kobolde
nun immer häufiger in "Rattengestalt".