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Copyright by Josie Jansen |
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Ratten-Lyrik |
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SHU - Die Ratte
Ich bin nur ein kleines Wesen in der Welt vieler Großen.
Gutes hat man über mich selten gelesen, mich immer wieder verstoßen.
In ihrer Unwissenheit haben die
Menschen mich angelockt durch Abfall - achtlos
weggeschmissen in die Natur für uns
das große Fressen pur und hassen uns nun hierfür.
Aber alles hat mal ein gutes Ende:
Viele Menschen öffnen uns ihre Hände.
Und seht nur, was halten sie dort!
Ein Rättchen - zart und behende.
Sie kosen und lieben es immerfort.
So hat dieser Haß einen Sinn bekommen,
hat vielen Menschen den Ekel genommen.
Wir sind nicht viel anders wie Hund oder Katzen
nur nennt man uns eben Ratzen.
(China unbekannt)

Die Wanderratten
Es gibt zwei Sorten Ratten: Die hungrigen und satten.
Die satten bleiben vergnügt zu Haus, Die hungrigen aber wandern aus.
Sie wandern viel tausend Meilen, Ganz ohne Rasten und Weilen,
Gradaus in ihrem grimmigen Lauf, Nicht Wind noch Wetter hält sie auf.
Sie klimmen wohl über die Höhen, Sie schwimmen wohl über die Seen;
Gar manche ersäuft oder bricht das Genick, Die lebenden lassen die toten zurück.
Es haben diese Käuze Gar fürchterliche Schnäuze;
Sie tragen die Köpfe geschoren egal, Ganz radikal, ganz rattenkahl.
Die radikale Rotte Weiß nichts von einem Gotte.
Sie lassen nicht taufen ihre Brut, Die Weiber sind Gemeindegut.
Der sinnliche Rattenhaufen, Er will nur fressen und saufen,
Er denkt nicht, während er säuft und frißt, Daß unsre Seele unsterblich ist.
So eine wilde Ratze, Die fürchtet nicht Hölle, nicht Katze;
Sie hat kein Gut, sie hat kein Geld Und wünscht aufs Neue zu teilen die Welt
Die Wanderratten, o wehe! Sie sind schon in der Nähe.
Sie rücken heran, ich höre schon Ihr Pfeifen -- die Zahl ist Legion.
O wehe! wir sind verloren, Sie sind schon vor den Toren!
Die Bürgermeister und Senat, Sie schütteln die Köpfe, und Keiner weiß Rat.
Die Bürgerschaft greift zu den Waffen, Die Glocken läuten die Pfaffen.
Gefährdet ist das Palladium Des sittlichen Staats, das Eigentum.
Nicht Glockengeläute, nicht Pfaffengebete, Nicht hochwohlweise Senatsdekrete,
Auch nicht Kanonen, viel Hundertpfünder, Sie helfen euch heute, ihr lieben Kinder!
Heut helfen euch nicht die Wortgespinste Der abgelebten Redekünste.
Man fängt nicht Ratten mit Syllogismen, Sie springen über die feinsten Sophismen.
Im hungrigen Magen Eingang finden Nur Suppenlogik mit Knödelgründen,
Nur Argumente von Rinderbraten, Begleitet von Göttinger Wurstzitaten.
Ein schweigender Stockfisch, in Butter gesotten, Behaget den radikalen Rotten
Viel besser als ein Mirabeau Und alle Redner seit Cicero.
Heinrich Heine

Die kleine Ratte Erna
Spät verschrieb sich eine Nulldiät, begründet durch das viele Gift, das man in Lebensmitteln trifft:
Das Wasser, reservoir-gespeichert, ist mit Nitraten angereichert.
In der Luzerne sind Hormone, und auch die Beeren sind nicht ohne.
Sogar die Eier sind betroffen von Chlor mit Kohlenwasserstoffen!
Sie meidet den Salat, gewitzt, bedenkend, dass man ihn gespritzt.
Auch alles, was von Korn und Mehle, ist ebenfalls nicht ohne Fehle.
Es ist der Mehlwurm sich bewusst: Das Giftgas ist des Müllers Lust!
Das wissen wir dank unsern braven Chemielaborchromatographen.
Nun ist die arme Erna Spät gestorben an der Nulldiät.
Auf ihrem Grabstein steht die Schrift: Sie starb an ihrer Angst vor Gift.
Die andern leben froh und heiter trotz allen diesen Giften weiter.
Sie wissen, was das Gift betrifft: Allein die Dosis macht das Gift!
Verfasser unbekannt

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Habt viel spass auf meiner Seite! |
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